Turgut – Verstößt die EU wieder einmal gegen selbst geschaffene Gesetze?

Verstößt die EU wieder einmal gegen selbst geschaffene Gesetze?

„Vermutlich führt kein Weg an einer unkonventionellen Bankenrettung in Italien vorbei.“, so Michael Turgut bei einem gestrigen Gespräch. „Bei Anwendung des Bail-in-Verfahrens in Italien sind die Risiken für die EU immens.“

Deshalb wird die europäische Politik einen erneuten Bruch ihrer selbst aufgestellten Regeln in Kauf nehmen. Zunächst könnten italienische Banken regelwidersprechend mit Staatsgarantien gestützt werden. Die EU-Kommission hatte vor zwei Wochen  Italien die Unterstützung des heimischen Bankensektors durch ein Garantiesystem zugesichert.

Draghis Versprechen: „What ever it takes …“

Über allem schwebt Draghis Ankündigung aus dem Jahr 2012. Er versprach, alles Notwendige zu tun, um den Euro zu retten. Dann schob er noch nach: „Und glauben Sie mir, es wird genug sein.“ Diese Zusage konnte er geben, weil die EZB so viel Geld drucken darf, wie sie will. Und wie wir sehen, lässt er entsprechende Taten folgen.

Verhinderung von Bank- und Staatspleiten

Man kann die Zahlungsfähigkeit des europäischen Finanzapparates durch das ständige Drucken von neuem Geld sichern. Man kann auch die Staaten liquide halten, indem man immer mehr neues Geld druckt oder auch große Unternehmen vor der Pleite bewahren, wenn viele Arbeitsplätze gesichert werden sollen. Insofern liegt alle Macht in der EU bei Draghi und der Euro könnte noch etwas länger halten. Aber das nur zum Preis einer Ausweitung der Geldmenge und das führt natürlich zu einer Schmälerung der Kaufkraft des Geldes.

„Unabhängig davon, kann es aber wie oben erläutert, zu einem früheren Ende der Gemeinschaftswährung kommen, falls mit Italien das drittgrößte Euroland aus der Eurozone austreten würde,“ sagte Michael Turgut noch kurz vor dem Ende unseres Treffens.

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